Der Pre-OBE-View
(Dietmar Dohmen, 2001)


Hallo Freunde,

es gibt da neben meinen 'normalen‘ OBE-Erlebnissen eine weitere Wahrnehmung, die ich im Augenblick noch nicht richtig einordnen kann. Ich möchte daher zunächst auch nur einige Vermutungen und vorsichtige Schlußfolgerungen auf Euch loslassen. Es wäre mir außerdem eine große Freude, an Euren Einschätzungen teilhaben zu dürfen.

Ich glaube inzwischen, daß vor oder während des sogenannten hypnagogischen Zustandes ganz kurz ein Fenster aufgeht, das wir bisher in seiner Bedeutung völlig unterschätzt haben. Da dieses Fenster in der mir bekannten Literatur zwar schon mal erwähnt wurde, aber keine nähere Betrachtung erfahren durfte, gestatte ich mir, es für den vorliegenden Beitrag Pre-OBE-View (POV) zu taufen.

Der POV hat zwar Ähnlichkeit mit dem Remote-Viewing, unterscheidet sich aber erheblich in der Vorgehensweise und vor allem im beabsichtigten Ergebnis. Vom OBE-Phänomen unterscheidet er sich ebenfalls im beabsichtigten Ziel, obwohl er auf dem Weg dorthin anzutreffen ist. Allerdings nur wenn man darauf achtet. So, wie die Busfahrt durchaus zum Schulbesuch gehört, bleibt sie doch eine eigenständige Angelegenheit. POV ist so eine Busfahrt.

Aber zu den Fakten.


Besuche


In einem Posting von vor etwa 4 Wochen beschrieb ich folgendes OBE(?)- Erlebnis : Mein Sohn rief nach der Schule meine Frau an, um mitzuteilen, daß er beabsichtige bei einem neuen Klassenkameraden zu Mittag zu essen. Wir hatten nichts dagegen. Nachdem ich selbst gegessen hatte, legte ich mich etwas hin, um eine OBE zu probieren. Dabei stellte ich mir, ziemlich lebhaft, meinen Sohn und seinen neuen Kumpel vor.

Plötzlich ging dieses Fenster auf und ich konnte beide Jungs völlig realistisch und klar in einem Kinderzimmer mit zwei Katzen spielen sehen.

Inzwischen bin ich mir, aufgrund der folgenden Ereignisse nicht mehr ganz sicher, ob ich diese Wahrnehmung außerkörperlich, oder bereits vorher hatte. Vielleicht trifft beides zu. Sicher ist, daß ich auch eine schöne OBE hatte, das Bild war aber schon vorher da und setzte sich in der OBE fort. Ich bin mir einfach nicht mehr sicher. Jedenfalls hab‘ ich alle Eindrücke anschließend genauestens beschrieben und skizziert. Und es traf alles 100%ig zu.

Das war übrigens das erstemal, daß ich von meiner Familie nicht nur Spott, sondern so etwas, wie verunsicherte Anerkennung ernten konnte.

 

Dann ein zweites Ereignis vor etwa 14 Tagen. Ich hatte für den nächsten Tag einen Besuch bei einem Rechtsanwalt geplant. Hierfür mußte ich noch einige Unterlagen und Schriftstücke sortieren und mich auch geistig darauf vorbereiten. Da es um einen unangenehmen Nachbarschaftsstreit ging, hatte ich den ganzen Tag über ein blödes Gefühl. Als ich mich abends hinlegte, dachte ich noch immer an das bevorstehende Treffen. Um das alles wegzuschalten, startete ich einen OBE-Versuch. Schön tief entspannen und ein relaxter Blick ins tiefe Schwarz. Sehr behaglich! Und wieder: Es blendet sich einfach eine völlig klare ‚Bühne‘ ein. Ich stehe davor und ein Mann kommt auf mich zu. Er bittet mich mit einer Geste ‚herein‘ und spricht mit mir. Leider kann ich nicht hören, was er sagt und so konzentriere ich mich auf sein Äußeres. Mitte 30, ca. 190 cm, volles schwarzes Haar, schwarzer Vollbart, grauer Anzug mit gelber Krawatte. Ich weiß, DAS ist der Anwalt, mit dem ich es morgen zu tun haben werde! Ich schlafe ohne OBE ruhig ein.

Am nächsten Vormittag bin ich schon 15 min vor dem Termin in der Kanzlei und muß noch warten. Ich hab‘ nur noch das Bild vor den Augen und bin wirklich supergespannt. Der eigentliche Grund des Besuchs ist völlig in den Hintergrund geraten.

Die Tür des Büros öffnet sich......UND mich haut‘s fast vom Hocker! Ich zähl‘ die Details jetzt nicht noch mal auf, ich sag‘ nur 100% !!

 

So, und jetzt kommt DAS Ereignis mit dem ich bei meiner Familie offensichtlich den endgültigen Durchbruch geschafft habe.

Vor etwa 10 Tagen wurde meiner Frau von ihrer Chefin mitgeteilt, daß sie sich doch bitte eine neue Anstellung, in einer anderen Apotheke suchen müsse. Die Personalkosten wären ja sooo(*heulflenn*) hoch und blah, blah, blah.

Zufälligerweise(?) eröffnet in unserer unmittelbaren Nähe im Juni eine neue Apotheke. Von irgendwem bekam meine Frau die Telefonnummer der neuen Besitzerin und rief auch gleich dort an. Es meldete sich allerdings der Ehemann der Besitzerin, der aber schon mitteilen konnte, daß die Apotheke tatsächlich noch zwei neue PTAs suche. Er wolle seine Frau über den Anruf informieren und versprach meiner Frau für den kommenden Tag einen entsprechenden Rückruf.

Abends unterhielt ich mich mit meiner Frau über diese ganze, neue Situation und was mit so einem Stellenwechsel eben alles zusammenhängen könnte. "Wie mag die neue Chefin so sein, krieg ich die Stelle überhaupt und wie wird das Vorstellungsgespräch wohl verlaufen?" Ermutigt durch meine beiden vorherigen Erlebnisse mit dem POV, versprach ich meiner Frau ‚mal nachzuschauen‘. "Ja, ja, erzähl du nur....", Standardantwort!!

Ich komm‘ direkt zum Ergebnis meiner Vorschau. Ich hatte wieder ein klares, realistisches 3-D-Bild vor mir. Eine mittelschlanke Frau, auch wieder Mitte 30, mit langen schwarzen Haaren, steht in unserer Wohnung (hä? In unserer Wohnung?) und unterhält sich mit meiner Frau. Außerdem fällt mir eine ausgeprägte 70th Hippie-Attitüde auf. In der Art der Kleidung, in der Art zu sprechen und in der Gestik stellt sich das in meinem Bild so dar. Die Frau ist total locker, etwas hektisch und völlig unverkrampft. Und, sie streicht sich fortwährend eine Haarsträhne hinter das rechte Ohr.

Das war das komplette POV-Ergebnis, welches ich meiner Frau auch so mitteilte. Mich wunderte allerdings wirklich, daß ich das Vorstellungsgespräch in unserer Wohnung gesehen hatte. Ich fand‘s ziemlich ungewöhnlich.

Am nächsten Tag rief meine Frau mich am frühen Nachmittag in meiner Büro an, um von dem soeben beendeten Telefongespräch zu berichten. Die neue Chefin sei sehr interessiert gewesen und wolle sich unbedingt am nächsten Tag mit meiner Frau treffen. Ja, UND wo ist das Problem? Und tatsächlich gab‘s ein Problem. Die Apothekerin ist nämlich noch nicht umgezogen und wohnt noch bis kurz vor Eröffnung des Geschäfts über 150 km entfernt von uns. SIE schlug daher vor, das Kennenlernen am nächsten Tag doch bitte, wenn möglich, bei uns zu Hause stattfinden zu lassen. Meine Frau willigte natürlich ein. Ich war ganz schön aufgeregt und konnte den nächsten Tag gar nicht mehr erwarten! Aber nicht wegen der neuen Anstellung meiner Frau (pssst, nicht verraten!).

Unglücklicherweise mußte ich am nächsten Tag arbeiten. Ich hätte so gerne unsere Wohnungstür selber geöffnet. So aber saß ich in meinem Büro und wartete und wartete auf den Anruf meiner Frau. Gegen 12:30 rief sie endlich an. "Und, wie war‘s?", fragte ich betont gelassen.

Die Antwort lautete wörtlich: "Ich verspreche dir hiermit hoch und heilig, nie wieder was gegen deinen Hokus-Pokus zu sagen!" Und es war wirklich beeindruckend, was mir meine Frau anschließend von dem Treffen berichtete. Die Übereinstimmung war wieder 100%ig!


Schlußfolgerungen


Ich betrachte mich nach nunmehr 6 Jahren, als einen relativ erfahrenen OBLer, aber noch nie ist mir dieses Sub-Phänomen aufgefallen. Weshalb nicht? Nun, ich denke die Antwort ist ganz einfach: Weil ich mir vor/bei einer OBE eben noch nie bewußt eine Frage gestellt habe. Erst, als mein Sohn sich in die neue, fremde Umgebung begab, habe ich erstmals einen entsprechenden Antrag an‘s Unterbewußtsein gestellt, unabhängig davon, ob so etwas überhaupt geht. Versuch macht kluch!

Vielleicht hab‘ ich aber auch in den vergangenen Jahren immer schon Antworten empfangen, dann aber auf Fragen, die ich nicht bewußt gestellt hatte. Ich habe diesen Botschaften, so es welche waren, jedenfalls keinerlei Aufmerksamkeit gewidmet.

Aber woher stammen diese Informationen? Wenn man ein holistisches Weltbild (das Einzelne im Ganzen, das Ganze im Einzelnen) annimmt, befinden sich ja alle überhaupt verfügbaren Informationen bereits in jedem von uns. Unabhängig von Zeit und Raum. Wenn ich nun den Sitz dieser gigantischen Datenbank im Unterbewußtsein unterstelle, dann gibt es eigentlich nur noch zwei lächerlich kleine Fragen. Wie kommt man an die Daten ran? Und wie funktioniert deren Übertragung? Vielleicht so: Das Unterbewußtsein liefert ununterbrochen Daten an das Gehirn ( wie sollten wir sonst träumen?), die aber vom Wachbewußtsein auf jede nur mögliche Relevanz SUBJEKTIV gecheckt werden. Wenn der selbstsüchtige Oberdiktator da oben subjektiv entscheidet, daß die gelieferten Daten nicht von Bedeutung, oder angeblich sinnlos sind, ODER ihm gefährlich für seine Vormachtstellung erscheinen, werden sie einfach nicht durchgelassen. D.h. es kommt auch zu keiner Wahrnehmung. Das Bewußtsein filtert, vergleicht, ergänzt, mißt, bewertet und beurteilt nach eigenem Ermessen alle ankommenden Informationen und entscheidet selbstherrlich über deren Verwertung! Genau diesem Zusammenhang verdanken wir häufig das Scheitern eines OBE-Versuchs.

Es gibt also nur eine Möglichkeit, an ungefilterte Daten zu kommen: Das Wachbewußtsein muß von der Wahrnehmung seiner Aufgaben vorübergehend suspendiert werden. Aber genau das tun wir OBLer doch schon immer!? Das ist richtig, doch kommen wir noch mal schnell auf das Bild mit dem Schulbus zurück. Wir steigen nämlich nicht ein, sondern gehen zu Fuß zur Schule. Das geht ja auch in Ordnung, da uns beide Varianten zum Ziel bringen, ABER, bezogen auf den Pre-OBE-View hätte es in dem Bus schon jede Menge verwertbare Ansagen gegeben! Vorausgesetzt, wir hätten uns auch danach erkundigt.


Methode


Was bleibt also zu tun? Ich schlage vor, einmal Folgendes zu probieren: Gleich bei Euren nächsten OBE-Versuch verschafft Euch, wie immer, einen möglichst neutralen Bewußtseinszustand. Der selbst ernannte Oberguru da oben, soll mal eine Weile die Füße auf den Tisch legen. Dann kommt der entscheidende Punkt. Richtet den BW-Fokus AUF EINE FRAGE. Die sollte nicht zu komplex formuliert sein. Danach zu fragen, was nächste Woche wohl so alles passiert, ist keine gute Wahl! Das hat zwei Gründe. Nicht das Ihr keine Antwort auf so eine komplexe Frage bekommt. Das ist es nicht. Das Problem wird sein, die Antwort zu verstehen, da das Unterbewußtsein eine eigene Sprache spricht. Und den Chefdolmetscher haben wir ja in Urlaub geschickt. Die Sprache des U-Bewußtseins ist die der Symbole, der Gefühle und der Einsichten. So könnte die Antwort auf die Frage nach der Quadratwurzel aus 9, durchaus Pyramide, Triangel oder Dreirad lauten. Und so wird auch schnell ersichtlich, daß sich eine einfach strukturierte Frage besser eignet, als ein ganzer Komplex. Wie soll man sonst die Antwort noch decodieren?

Der zweite Grund, eher eine einfache Frage zu favorisieren, ist der, daß es sehr schwer fallen wird, einen großen Fragenkomplex zu fokussieren. Übrigens, ich vermute, daß ich bei meinen drei Geschichten ziemlich viel Glück gehabt habe. Ich brauchte da nicht viel zu übersetzen. Aber wer weiß, was noch kommt.

Gut. Nehmen wir also an, Ihr fokussiert die Frage, nach dem Aussehen einer bestimmten, Euch unbekannte Person, dann solltet Ihr diese Frage EINMAL laut und deutlich formulieren. "Wie wird mein neuer Nachbar aussehen? Das möchte ich gern erfahren!" Diese Frage müßt Ihr jetzt nicht bis zur Bewußtlosigkeit (die Ihr dann womöglich auch noch für eine OBE haltet * ggg *) wiederholen, sondern nachdem Ihr sie Euch eingepflanzt habt, ablegen! Aber ohne sie zu löschen! Es fällt mir einigermaßen schwer, das zu erklären, aber genau DAS ist der Fokus. Die Frage bleibt latent im Raum, OHNE das Interesse des Tag-Bewußtseins zu wecken.

Ein anderes Beispiel: Ihr fokussiert die Frage, nach dem Verlauf eines Bewerbungsgespräches. Wie Ihr seht, wird‘s hier schon wieder etwas komplizierter und deshalb schlage ich vor, auch solch ein komplexes Fragenbündel irgendwie auf den Punkt zu reduzieren. Etwa, "Bekomme ich die Stelle bei Haribomachtkinderfroh?" Wenn‘s so, wie bei mir funktioniert, dann bekommt Ihr einen kleinen Film vorgespielt und wenn es gut läuft, wird‘s eine Doku. Nicht so gut wäre ein Fantasystreifen;-) .

Und wo wir gerade im Kino sind, machen wir jetzt noch ein bißchen Science-Fiction und bleiben zu diesem Zweck bei dem Bewerbungsgespräch. Aber vorweg: Alles in Allem kann/soll ja aus der ganzen Anstrengung eventuell auch eine OBE resultieren. Wir sind ja mit den aktuellen Aktivitäten genau auf dem Weg dorthin, nur mit dem Unterschied, daß wir die auftauchenden Bilder in einen Bezug genötigt haben. Was wäre also, wenn der POV die gesamte Szenerie dieses Bewerbungsgespräches freigeben würde und Ihr den Fokus solange darauf stabilisieren könntet, bis eine echte OBE daraus entsteht? Ich sag‘s Euch: Das wäre der OBE(R)-Alien-Science-Fiction-Hammer! Weil Ihr dann in diese Szenerie, voll bewußt eintreten und den Verlauf selbst beeinflussen und bestimmen könntet.

Aber das war jetzt wirklich nur Science-Fiction. ODER?

 

Grüße aus dem Kino!

Euer

Dietmar



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