Slider - 02. April 2002

@Traumgänger und Mjöllnir

War die Tage nicht zuhause, möchte aber heute nochmal kurz auf die Fragen weiter unten eingehen, bevor ich mich wieder verkrümel (man glaubt garnicht wie erholsam es ist ein paar Tage ohne compi zu sein ;))

@Mjöllnir: "Das wirft in mir jetzt einige Fragen auf. Wo liegt der Unterschied zwischen ludziden Träumen, OBE (sofern man diese nicht in einen Topf werfen will) und einfachen Träumen?"

Vielleicht ergänzend dazu noch.. Es ist ja immer so eine Sache zwischen luzidem Traum und obe zu unterscheiden. Luzide Träume erkenne ich daran, dass wie schon gesagt sich das Bewußtsein verändert, man wacht im Traum auf, und ist sich dessen bewußt. das kann eine unterschiedliche Intensität besitzen. Manchmal sinds nur kleine Schübe, andernmal wird die Traumaufmerksamkeit regelrecht "hochgepowert" und man bekommt auch Zugriff auf "normal" bewußte Dinge, und somit die Fähigkeit den Traum zu realisieren. Auch ist es meist mit außerordentlicher Klarheit und Farbenpracht verbunden. Man weiß es dann einfach.

Eine obe würde ich wenn nötig vielleicht darin unterscheiden, das die ganze Perspektive und auch das Erleben anders ist. Ist natürlich alles ne "subjektive Sache" der Wahrnehmung klar, aber es gibt mehr Ähnlichkeiten als man manchmal denkt. Es ist auch mit diversen visuellen und anderen Effekten verbunden, der ganze Raum sowie die Perspektive darauf scheint dann bei mir verändert und erweitert, und auch als ob er irgendwie in einen anderen Farbton gehüllt ist, meist ein rötlichschwarzer Schimmer sowie eine enorme Ausdehnung. Man benötigt da manchmal schon einige Kraft um sich überhaupt orientieren zu können, bzw zu sehen. Mit der Erfahrung erlernt man das aber spielend. Auch scheinen Dinge und Wesen irgendwie Energie aus ihrem innern auszusenden. Das fiel mir bei solchen Erlebnissen eigentlich immer auf, und auch die Gestalt meines Energiekörpers , wenn ich überhaupt noch einen will ist eine eher geisthafte, plastische, fast liquide "Masse", anders als in meinen luziden Träumen. Und auch der Körper wirkt oft so, wenn ich mich damit beschäftigte, als sei er durchs Bewußtsein nur deshalb erschaffen worden, da man es nicht anders gewöhnt ist. Man kann beispielsweise ganz andere Ausdehnungen annehmen. Dann kommen diverse schöpferische Fähigkeiten hinzu, wenn man sie entdeckt, die in luziden Träumen eigentlich garnicht zur Anwendung kommen, also die ganze Erlebnisbandbreite ist enormer finde ich.

Dinge oder die eigene Gestalt zu verändern werden sehr einfach.. Wahrscheinlich auch in gewöhnlichen und ungewöhnlichen Träumen, aber dort ist es mir eigentlich kaum aufgefallen oder ich war schon von Anfang an verwandelt. Das was ich obe-Erfahrung nenne, ist für mich all das Erleben, was "anders" ist als mein luzides Träumen. Ist also wirklich nur so eine Art Sammelbegriff, wenn ich nicht in einem Forum posten würde, würde ich es vermutlich nicht mal gesondert behandeln. Es ist in gewisser Weise eine Art Körperunabhängig. Das niederreissen von Grenzen, die im Traum noch zum Teil bestehen, oder wobei sich weniger "eigene" persönliche Dinge untermengen.Die deutlichsten Merkmale sind dabei die Lösung von welchem Körper auch immer oder das "zurückschlüpfen". Zum Beispiel der freie Fall, den man plötzlich realisiert und sich gleichzeitig im Bett liegen sieht, wobei das im Bett liegen sehen einen meist noch zusätzlichen Antrieb verschafft den man lenken muß oder kann und der bei mir oft in einer Art Schwebezustand endet. Oft tauchen bei solchen Erlebnissen auch diverse Tunnel, Strudel oder andere Erscheinungen auf. Das letzte mal entfaltete sich aus meinem Kopfbereich unmittelbar vor dem Eintritt eine leuchtende Straße oder Bahn, die durch die Schwärze führte und auf der ich entlang gesogen wurde in Richtung des beabsichtigten Ziels. Leider dauerte das ganze nicht lange, und ich bin dann später abgedriftet und in den Traum übergegangen, und somit war die Gelegenheit vertan. Aber ansonsten würde ich nicht so streng unterscheiden, denn beides Erleben kann in der selben Nacht auftreten, manchmal sogar abwechselnd hintereinander, so daß man den Eindruck gewinnt, es gehöre alles zusammen.

Zu den gewöhnlichen Träumen.. hm, eigentlich all das was man sonst so träumt, in denen man sich unbewußt sein eigenes Handeln in diversen Szenerien vorführt, also all das wo man Dinge aufarbeitet und gezeigt bekommt. Zu unterscheiden wirst du diese erst von luziden Träumen können, wenn du einen solchen hattest oder dich daran erinnerst, dann ist meist klar was Sache ist :-)

@Traumgänger: "Aber wie hast du es eigentlich geschafft das Mantra zu sprechen als du noch gar nicht luzide warst?"

Beim ersten mal saß ich mit Familienangehörigen um einen Tisch. Mein Bruder saß mir gegenüber und wir erzählten. Alles ganz gewöhnlich und "unbewußt". Plötzlich fing ich einfach an das OM zu chanten. Es kam einfach so aus mir heraus, ohne es bewußt beabsichtigt zu haben. Mein Bruder und ich selbst waren völlig erstaunt darüber und er begann sogleich mit einzustimmen. Klang so ähnlich als würde ich durch ein Didgeridoo chanten. Das ganze infizierte dann wohl auch die anderen, die um den Tisch saßen und nun waren alle am chanten. In diesem Traum konnt ich garnicht anders. Es war ein derart verblüffender Effekt, das wir einfach weiterchanteten ohne aufhören zu wollen. Wahrscheinlich wahr dieser Traum ein Einführender. So wie man beispielsweise das Fliegen erlernt..

Das letzte mal habe ich es im Traum bewußt hervorgerufen. Ich erinnerte mich daran und begann als ich einen luziden Schub erfuhr einen seltsamen Ton "herauszukreischen". Es war etwas gänzlich anderes als ich beabsichtigt hatte. Es klang wie ein schriller, mißglückter Versuch und ich realisierte wie ich dabei war etwas aus mir herauszuschreien. Wie gesagt das ganze ist schlecht beschreibbar, es war so als würden Wellen in Schreirichtung aus mir herausflimmern. Die ganze Umgebung in Schreirichtung bekam einen sonderlich festen Zusammenhalt. Es war auch teilweise so als würde der Klang für einen Moment die Farben entziehen. Es war nahezu schwarzweiss wohin ich blickte, und es wurde äußerst klar. Nachdem ich aufgehört hatte, orientierte ich mich. und versuchte es gleich noch einmal. Diesmal ging der Ton sogleich in eine sehr tiefe Frequenz, nahezu "fließend" über. Was dann geschah, vor allem mit meinem Traumkörper und der Umgebung ist für mich nicht mehr zu beschreiben. Es ist irgendwie so, als würde man sich mehr als nur bewußt das man träumt, fast so als würde alles bewußt.

"Einfach am Tag davor gedanklich vorgenommen,oder hast du sowas wie Autosuggestion oder selbst-hypnose verwendet?"

Garnichts von dem, werde demnächst aber mal probieren es während der Wachphase für den Traum zu beabsichtigen. Vielleicht bekomm ich auch mal etwas mehrsilbiges hin, bisher waren es mehr oder weniger gleichfrequente, bis zur Pause durchgehende Töne.

"Sollte ich vielleicht auch ein bischen Erfahrung damit haben?"

Ich habe damit eigentlich auch kaum Erfahrungen. Ich denke das Interesse oder das "darüber bewußt sein" dass diese Möglichkeit besteht reicht aus. Natürlich kann man dem ganzen Aufmerksamkeit zukommen lassen, dann wird es wahrscheinlicher das man es auch erfahren wird.

In meinem Fall wußte ich schon von damals, dass diese Möglichkeit besteht denn ich las (vor ca. 6 Jahren), dass einige Yogi's in ihren Träumen chanten oder selbst in Träumen Karma-Yoga betreiben. Damals habe ich es einige male beabsichtigt für meine Träume, es hatte aber nie gefunzt. Mein Interesse daran gipfelte damals in einer Erfahrung, in der ich am eigenen Leib die Wirkung des Mantras "AUM MANI PADME HUM" erfuhr. Und zwar unmittelbar nach der peak-erfahrung eines Psilo-Trips. Ich begann zu diese Worte zu chanten und erlebte wie diese Laute die Schleier regelrecht durchbrachen und auflösten. Ich versuchte mir all dies, was ich dabei verstand und sah genau zu verinnerlichen, um es auch anschließend immer verwenden zu können. Eine Zeit lang klappte es auch ganz gut und es funzte wirklich als Schlüssel, das Vergessen zu durchbrechen, wenn ich es probierte. Dann irgendwann hatte es kaum noch einen merklichen Effekt, ich bekam nicht mal mehr den Rythmus hin und auch das "Verständnis" erlosch zunehmend. Danach hab ich es dann einfach sein lassen, bzw. ruhen lassen. Nur ab und zu mal an diese Erfahrung rekapituliert, bis dann 6 Jahre später der genannte Traum einfach eintrat. Ich denke schon das die damalige Erfahrung damit in Zusammenhang steht, sonst hätte es für mich wahrscheinlich gar keinen Nutzen mehr gehabt und ich hätte das Bewußtsein darüber ganicht so verinnerlichen können.

So hat diese Möglichkeit wahrlich lang im mehr oder weniger Unbewußten geschlummert und nur auf die Gelegenheit gewartet, also irgendwo ist's schon eine Art Suggestion.

Die Gelegenheit kam in den besagten Träumen von selbst und wirklich überraschend, weil ich ja schon garnicht mehr damit gerechnet und mich damit beschäftigt hatte. Es kam mir einfach in den Sinn während des Traumes.

Nun denn.. machts gut, slider


Quelle: @Traumgänger und Mjöllnir

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